Wie gesund ist Homeoffice?
Mobile Arbeit setzt die Pflicht zur Prävention Psyche nicht aus.
Nicht erst seit Corona ist die psychische Gesundheit in Unternehmen ein Thema. Unsere Arbeit ist wichtig für unser Wohlbefinden. Sie bringt uns neue Erfahrungen, Kontakte und das Gefühl, einen wichtigen Beitrag zu leisten. Dementsprechend kann es die Psyche negativ belasten, wenn hier etwas nicht stimmt. Stress, Unterforderung, Ausgrenzung oder sozialer Rückzug sind nur einige der möglichen Folgen. Die Pandemie hat diese Situation noch verschärft: Aufgrund von Homeoffice oder Arbeitsmodellen mit größerem physischem Abstand zu Kolleg:innen fällt nicht nur der schnelle Austausch, das gute Gefühl im Team, sondern auch der Weg zur Arbeit weg. Gleichzeitig kommen Belastungen hinzu: Unsicherheit über die berufliche Zukunft, sich häufig verändernde Prozesse und fehlende Informationen bzw. Austausch machen den Beschäftigten zu schaffen. Eine Studie der Techniker Krankenkasse und der Technischen Universität Chemnitz zeigt, dass im Homeoffice die Grenzen zwischen Arbeit und Freizeit zunehmend verschwimmen. Jeder vierte Befragte empfand diese Entgrenzung als Belastung. Andererseits hört man auch viele Stimmen, die sich für die Fortführung des Homeoffice nach der Pandemie aussprechen. Welcher Weg ist nun der richtige? Wie gesund ist Homeoffice?
Welche Vor- und Nachteile hat das Arbeiten im Homeoffice?
Man spart sich den langen Weg zur Arbeit oder die Diensteisen: Man quetscht sich nicht in volle Bahnen oder steht stundenlang im Stau.
Quo vadis Homeoffice?
Welche Auswirkungen von Homeoffice machen nachdenklich?
1. Körperliche Fitness: Teufelskreis Übergewicht
2. Geistige Fitness: Abbau durch Bewegungsmangel
3. Merkfähigkeit: Gedächtnis braucht das interne GPS
Was können Unternehmen vorbeugend tun?
Wie ermitteln Unternehmen die Auswirkungen des Homeoffices auf die Gesundheit ihrer Mitarbeiter:innen?
Abb.: Antworten auf Zusatzfragen zu pandemiebedingten psychischen Belastungen und Beanspruchungen – psy.Res®-Befragung 2021 in einem großen Dienstleistungsunternehmen: Es besteht Handlungsbedarf.
Dr. Ulla Nagel aus Dresden begleitet schon seit 2004 Unternehmen und Einzelpersonen beim Thema „Gesunde Arbeit“. Daher weiß sie, worauf es ankommt, wenn man psychische Belastungen in der Arbeit untersuchen will. Sie rät, darauf zu achten, dass das verwendete Verfahren wissenschaftlich validiert ist. Eine fundierte Grundlage bietet z.B. das psy.Res®-Modell. Es legt den Blick sowohl auf die sozialen Bedingungen wie Führung, Team und Organisationsklima, als auch auf gegenständliche Aspekte wie Betriebsorganisation, Tätigkeitsinhalte und vorhandene Tools. Das psy.Res®- Verfahren bietet einen Rundumcheck der eigenen psychischen Gesundheit – ähnlich einem großen Blutbild beim Arzt, wenn es um die körperliche Verfassung geht.
Abb.: Sonja Schilg, Geschäftsführerin des Staatlichen Weingutes Schloss Wackerbarth, vor den Weinbergen in Radebeul.